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Wie wird man eigentlich Notar?
Historisch gewachsen sind in Deutschland drei verschiede Formen des Notariats: der Nur-Notar, der Anwalts-Notar und der Beamten-Notar. Was wo praktiziert wird, ist von Bundesland zu Bundesland verschieden.
Nur-Notare sind - wie der Name schon vermuten läßt - ausschließlich als Notare tätig und sind in Bayern, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und den rheinischen Teilen Nordrhein-Westfalens zu finden. Da sich Neustadt an der Weinstraße in Rheinland-Pfalz befindet, handelt es sich also bei unserem um ein Nur-Notariat.
Anwalts-Notare üben den Notarberuf neben dem des Rechtsanwaltes aus. Man findet sie vor allem in Berlin, Bremen, Hessen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und den westfälischen Gebieten Nordrhein-Westfalens.
Den Beamten-Notar, der im Gegensatz zum Nur- und Anwalts-Notar - vom Staat besoldet wird, kennt man in Baden-Württemberg. Mit der Einschränkung, daß im Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart alle drei Notariatsformen nebeneinander existieren und im Oberlandesgerichtsbezirk Karlsruhe das Notariat durch Richter ausgeübt wird.
Alle Notare - mit Ausnahme der Beamten-Notare im OLG-Bezirk Stuttgart - müssen ein juristisches Studium und die Referendarzeit mit überdurchschnittlichem Erfolg absolviert und die Befähigung zum Richteramt erworben haben.
Nur-Notare müssen das Zweite Staatsexamen mit besonders guten / sehr guten Noten absolvieren, um in den Vorbereitungsdienst als Notarassessor aufgenommen zu werden. Der Anwärterdienst dauert mindestens drei Jahre. Der angehende Notar wird dabei einem erfahrenen Notar, einer Notarkammer oder dem Deutschen Notarinstitut in Würzburg zur Ausbildung zugewiesen, um weitere Spezialkenntnisse zu erwerben
Anwalts-Notare müssen mehrere Jahre erfolgreich als Rechtsanwälte praktiziert haben. Während dieser Zeit müssen sie sich durch Notarvertretungen und den Besuch von Kursen fortzubilden, um die relevanten Berufskenntnisse zu erwerben.

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